Donnerstag, 20. Januar 2011

Hegel-Preis für Mißachtung der Logik 2010 - Die letzten Tage!

Die Abstimmung über den ersten Träger des Hegel-Preises für die Mißachtung der Logik endet in wenigen Tagen, und die Vorbereitungen zur Preisverleihung laufen auf Hochtouren! Das Subkomitee zur Verleihungsurkundenerstellung bemüht sich intensiv, nur mit OpenOffice eine professionell erscheinende Urkunde zusammen zu fummeln. Das Subkomitee zur Festlichkeitsausgestaltung hat im Bastelbedarf schon goldfarbenen Draht besorgt, um einen Siegerkranz zu flechten. Der Sekt ist schon kalt gestellt, und das Preiskomitee läuft sich schon mal über die verbleibenden 11 Tage mit Bier warm. Und wenn es noch gelingt, die Frau des Preiskomiteepräsidenten zu gewinnen, dann gibt es zur Preisverleihung sogar Schnittchen! Schließlich dokumentieren volle 104 abgegebene Stimmen in gerade mal 24 Tagen das leidenschaftliche Interesse der Weltöffentlichkeit an diesem Preis, der in seiner politischen Brisanz allenfalls noch vom Friedensnobelpreis übertroffen wird (Stimmen aus der Weltöffentlichkeit: "Darüber hinaus wirkt die Nominierung von A [Kardinal Schönborn] ziemlich lächerlich", "Also Kandidat C [Niebel] muß doch so oder so einen Preis bekommen."). Höchste Zeit also, all die auf dem einen oder anderen Wege aufgelaufenen Fragen zum Preis noch schnell zu beantworten!

Ist es nicht unfair, Aussagen solcher Schwergewichte wie Kardinälen auf eine Stufe zu stellen mit den Aussagen von "kleinen Lichtern" wie Klärwerksbetreibern?
Nein. Jeder, der sich durch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte getätigten Aussagen in den Medien, seien es die "neuen" oder die "alten", hervorgetan hat, soll die gleiche Chance auf einen Preis erhalten. Es liegt alleine bei den Stimmberechtigten, gegebenenfalls Gewichtungen nach der Bedeutung des Urhebers vorzunehmen.

Ist es nicht witzlos, Vertreter der katholischen Kirche zu nominieren? Immerhin beschäftigt die sich mit nichts anderem als der Mißachtung der Logik.
Nein. Die Nominierung der Preisträger unterscheidet nicht zwischen professionellem Mißachten der Logik, und dem Vorgehen ambitionierter Amateure. Auch hier liegt es alleine beim Stimmberechtigten, Gewichtungen nach der Professionalität der Urheber vorzunehmen.
Und außerdem würden solche Preise ohne die Vertreter des Klerus auch nur halb so viel Spaß machen.

Ist es nicht witzlos, einen Vertreter der FDP zu nominieren? Immerhin liegt seine Partei ja ohnehin schon am Boden.
Nein. Abgesehen davon, daß im Falle der FDP das Nachtreten auf am Boden Liegende moralisch gerechtfertigt wäre: solange die FDP noch mehr Stimmen bekommt als die Autofahrerpartei, ist sie auch noch nicht da, wo sie eigentlich hin gehört.
Außerdem untersteicht eine politische Nominierung den intellektuellen Anspruch dieses Blogs, als gleichberechtigtes Medium neben solchen Qualitätspublikationen wie dem Cicero, dem Focus und der Niederlausitzer Zeitung wahrgenommen zu werden.

Warum ist der Preis eigentlich nach Hegel benannt?
Hier könnte man jetzt eine tiefgehene Analyse anstellen: Die Kritik am Deutschen Idealismus vereinigt sich mit der Kritik am Argumentieren der Preisanwärter, zur gesteigerten Diffamierung beider Seiten! Einmal wird die Verachtung für die Argumentionsweise Hegels durch eher aus der Analytischen Philosophie kommende Menschen (eindrucksvoll formuliert durch Bertrand Russell in der History of Western Philosophy und als Leitzitat dieses Blogs gewählt) durch die Gleichsetzung mit der Argumentationsweise der Kandidaten unterstrichen. Außerdem wird der Verachtung für die Argumentationsweise der Kandidaten durch eine Gleichsetzung mit der Philosophie Hegels Ausdruck verliehen. Und - Je schlechter die Logik, desto interessanter die Schlußfolgerungen - das paßt ja auf Hegel wie auf die Preisanwärter!
Der eigentliche Grund für die Namesgebung des Preises ist aber ein anderer. Der Bezug auf den gewichtigen Namen eines kaum verstandenen Philosophen untersteicht den intellektuellen Anspruch dieses Blogs, als gleichberechtigtes Medium neben solchen Qualitätspublikationen wie dem Cicero, dem Focus und der Niederlausitzer Zeitung wahrgenommen zu werden.

Also, wo jetzt alles klar ist, noch schnell die letzten Tage nutzen und für den eigenen Liebling stimmen!

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