Sonntag, 17. Juli 2016

Je suis fatigué

Kaum ist man mal ein paar Wochen weg zur Entziehung, schon verpasst man jede Menge Terror, Putschversuche, sogar das kleine süße Haustier soll einem weggenommen werden! Aber jetzt gibt's wieder ein bisschen DWüdW-Senf dazu!
In den 2000er Jahren musste ich ein paar Jahre beruflich in Paris verbringen. Du meine Güte, was habe ich in dieser Zeit gelernt, dieses widerwärtige Dreckloch zu hassen! Aber aus der Zeit sind mir zwei kleine Erlebnisse fest in Erinnerung geblieben.

Das erste Erlebnis war ganz kurz nach meiner Ankunft. Ich wohnte in einer Pension und suchte nach einer Wohnung. Und im Großraum Paris nach einer Wohnung suchen… Man kann es sich kaum vorstellen, aber verglichen mit der Situation in Paris ist der Wohnungsmarkt in München ein reines Schnäppchenparadis! Irgendwann stand ich in einer kleinbürgerlich-weißen Banlieue südwestlich der Ringautobahn, dem guten Teil der Vororte, auf dem Bürgersteig in einer langen Schlange von kleinbürgerlichen weißen Franzosen, um mir eine halbwegs bezahlbare Wohnung in einem Siebzigerjahre-Betonbau anzusehen. Während die Schlange auf dem Bürgersteig auf den Makler wartete, fuhr langsam ein Auto die Straße entlang, drinnen saßen zwei farbige junge Männer, die offenbar die Häuserreihen links und rechts nach irgendwas absuchten. Viele Blicke aus der Schlange verfolgten das Auto mit den Schwarzen misstrauisch. Als es weg war, meinte einer der Wartenden laut: "Ob die sich hier auch eine Wohnung ansehen wollen?" Die ganze Schlange begann laut aufzulachen.

Das zweite Erlebnis folge, nachdem ich irgendwann eine Wohnung in den bürgerlichen südwestlichen Banlieus gefunden hatte. Spät nachts wollte ich aus Paris mit dem Vorortzug wieder nach hause fahren.  Die Züge fuhren vom Bahnhof Montparnasse in Richtung des sehr gut bürgerlichen Versailles ab, allerdings fuhren dort noch in den 2000er Jahren Züge aus Nachkriegsproduktion mit offenen Toilettensystemen. Da die Züge mitunter lange auf dem Bahnhof bereitstehen und manch einer während der Wartezeit nicht mehr an sich halten kann und die Toilette aufsuchen muß, sammelte sich dort über die Woche die Scheiße auf den Gleisen im Bahnhof. In jener Nacht sah ich Männer mit Mundschutz und Schaufeln, die Samstag Nacht um halb zwei im Bahnhof die menschliche Scheiße wieder von den Gleisen schippte. Und alle diese Männer waren Farbige. Paris ist eine Stadt, in der nachts die Nigger die Scheiße der besser gestellten Weißen wegschaufeln.

Ich habe nie eine solch asoziale, verkommene und ganz unverblümt rassistische Gesellschaft erlebt wie in Paris. Das erklärt nicht, weshalb sich gerade in Frankreich immer wieder mörderische Gewalt Bahn bricht. Wirklich verwundern kann mich das aber auch nicht. Die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die angeblich von Mördern angegriffen würden, die sind längst nichts weiter als eine groteske Phrase.

2 Kommentare:

  1. "Die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die angeblich von Mördern angegriffen würden, die sind längst nichts weiter als eine groteske Phrase."

    Das ist dann wohl die gleiche Phrase wie in Amerika, das angeblich das "land of the free" sein soll. Das gilt dann auch nur für ein Prozent.

    Vielen Dank für diesen Text. Meine Empfindungen sind so ähnlich.

    Übrigens wischen in Deutschland auch nur Schwarze/Ausländer die Scheiße von anderen weg. Müssen Sie mal beobachten wer in den Zügen der Deutschen Bahn die Klos reinigt. Es sind hauptsächlich Araber und Afrikaner.

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    1. Ja, es ist wohl weltweit üblich, dass die Drecksarbeit von Migranten erledigt wird. Und vielleicht fällt es in anderen Ländern weniger aus. Wenn Osteuropäer im Westen den Dreck erledigen, fallen sie nicht auf den ersten Blick als nicht-Bioeinheimische auf. Trotzdem war mein Eindruck, dass Rassismus und Verachtung des Anderen in Frankreich besonders deutlich ausgeprägt sind. Oder zumindest deutlich weniger kaschiert…

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